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Dritte Republik (1924 bis 1930)


1922 wurde der Hughes-Peynado-Plan ratifiziertund, die Besatzung durch die USA beendet und Juan Bautista Vicini Burgos zum Präsident der Dominikanischen Republik gewählt. Er trat das Amt am 6. Oktober 1922 als Nachfolger von US-Gouverneur Samuel Robison an. Er liess eine der bis dahin fairsten Präsidentschaftswahlen durchführen aus denen am 15. März 1924 Horacio Vásquez als klarer Sieger hervorging. Er blieb Präsident bis am 2. März 1930.

Rafael Leónidas Trujillo Molina

Während der US-amerikanischen Okkupation des Landes (1916–1924) etablierte sich Rafael Leónidas Trujillo Molina indem er 1918 in die neu gegründete Nationalgarde eingetreten ist und in nur zehn Jahren vom Leutnant zum General emporstieg, trotz seiner kriminellen Vergangenheit unter anderen wegen Viehraubs, Scheckfälschung und Diebstahls. Er wurde deswegen auch verurteilt und musste für einige Monate ins Gefängnis. Später führte er eine Bande an, die Geschäfte überfiel und wegen ihrer Gewalttätigkeit gefürchtet war.

Am 18. Februar 1930 putschte Trujillo gegen Präsident Horacio Vásquez, welcher am 2. März 1930 seinen Rücktritt erklärte. Neuer Präsident wurde Rafael Estrella Ureña. Im August 1930 entmachtete er diesen und liess sich selbst zum Präsidenten wählen.

Der schwere Hurrikan von 1930 hatte nach der Wirtschaftskrise 1929 erneut schwerwiegende Folgen für die Dominikanische Wirtschaft. Anfänglich erholte sich die Dominikanische Republik rasch von der Naturkatastrophe. Santo Domingo wurde zügig und modern wieder aufgebaut.

Einmal an der Macht, gründete er seine eigene Partei, den Partido Dominicano, und begann eines der blutigsten Schreckensregimes der Neuzeit zu errichten. Er unterdrückte alle demokratischen Strukturen, unterband jede Opposition und freie Meinungsäusserung und liess seine Gegner, vermeintliche und auch deren Familien, mit brutaler Härte verfolgen und umbringen. 1937 liess er aus Rassenwahn über 25.000 schwarze Zuckerrohrarbeiter aus Haiti ermorden.

Ramfis Trujillo, Sohn von Rafael Leónidas Trujillo Molina

Am 30. Mai 1961 geriet Trujillo in einen Hinterhalt und wurde erschossen, die Beseitigung der Diktatur jedoch misslang. Der Sohn von Trujillo, Ramfis, übernahm die Macht und nahm eigenhändig die Hinrichtung einiger der Attentäter vor. Das gleiche Schicksal ereilte auch Tausende andere Bürger, die einem wahren Blutrausch zum Opfer fielen.

Nach einer Militärrevolte im November 1961 wurde die Familie auf Druck von Präsident John F. Kennedy gezwungen, das Land zu verlassen und es wurde der zuvor bestattete Diktator exhumiert und ausser Landes geschafft. Die Trujillos gingen in Paris ins Exil.

Joaquín Balaguer

Inzwischen regierte Joaquín Balaguer, welcher den Trujillos immer die Treue hielt. Er rutschte am 3. August 1960, noch während der Ära Tujillo in seiner Funktion als Vizepräsident verfassungsgemäss im Präsidentenamt nach. Auf Druck der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und den verhängten Sanktionen gegen das Trujillo Regime.

Nach der Beseitigung des verhassten Trujillo und der Verbannung seiner Familie und Günstlinge bildeten sich im Land politische Kräfte, die eine staatliche Neuordnung und die Demokratisierung des Landes forderten. Im Januar 1962 wurde ein Staatsrat einberufen, welcher eine demokratische Verfassung ausarbeiten und die Vorbereitung für freie Wahlen treffen sollte.

Dem widersetzte sich Joaquín Balaguer, worauf er im März 1962 entmachtet wurde und sich darauf in die USA ins Exil begab.

Juan Bosch

Juan Bosch bereiste während seines Exils in Puerto Rico und Kuba zahlreiche Länder in Lateinamerika und Europa und suchte Unterstützung für die Realisierung demokratischer Zustände in seiner Heimat. In Chile gewann er die Freundschaft des Linkspolitikers Salvador Allende. Am 30. Mai 1961 kehrte er in die Dominikanische Republik zurück und stellte sich Ende 1962 als Kandidat der PRD den ersten freien Präsidentenwahlen seit 1930. Er gewann sie mit 60 % der Stimmen und trat am 27. Februar 1963 sein Amt an.

Zu seinem Regierungsprogramm gehörte eine verteilende Landreform, die Verstaatlichung einiger ausländischer Investitionen und eine von den USA unabhängige Politik. Darauf verbündeten sich die dominikanische Oligarchie, die katholischen Kirche und die Vereinigten Staaten, die ihn des Kommunismus bezichtigten und Angst vor einem 2. Kuba hatten.

Am 25. September 1963 putschten die Militärs, angeführt von General Elías Wessin y Wessin. Und dies mit Hilfe der gutausgerüsteten, selbständigen Armee, welche ursprünglich zum Schutz des Diktators Tujillo aufgestellt wurde, um über die anderen Truppengattungen zu wachen. Nach einer Amtszeit von nur sieben Monaten wurde Juan Bosch gestürzt und genötigt, erneut ins Exil zu gehen.

Am 26. September 1963 übernahm eine Dreierjunta (Triumvirat) aus Emilio de los Santos, Manuel Enrique Tavares Espaillat und Ramón Tapia Espinal die Macht und erklärte die Verfassung von 1963 für nicht existent. Mit Militärwillkür und politischem Terror konnte sie sich an der Macht halten.

April-Revolution

Unterdessen wehrte sich die Bevölkerung der Dominikanischen Republik mit Streiks. Es bildete sich in eine Bewegung für die Wiederherstellung verfassungsmässiger Zustände und und die Rückkehr des entmachteten Präsidenten Juan Bosch. Sie bezeichneten sich als Constitutionalistas. Vertreter der beiden Parteien PRD und PRSC einigten sich bei Juan Bosch in der Universität von Puerto Rico und planten einen Gegenputsch am 26. April 1965.

Die Parteigänger Boschs gewannen schnell die Oberhand, entmachteten die Militärjunta und setzten José Rafael Molina Ureña als provisorischen Präsident ein. Unter Druck von US-Botschafter William Tapley Bennett Jr. trat Ureña zurück. Francisco Alberto Caamaño Deño erklärte aber, dass die Constitutionalistas weiter kämpfen werden, komme was kommen wolle.

Die USA liessen Juan Bosch nicht aus Puerto Rico ausreisen und die Constitutionalistas verfügten über keine Flugzeuge. Oberst Caamaño wurde zu seinem Vertreter und das Parlament traf sich zu einer Notsitzung und ernannte ihn zum Präsidenten der Dominikanischen Republik.

US-Präsident Lyndon B. Johnson erklärte, die Vereinigten Staaten würden eine kleine Truppe zum Schutz der US-Botschaft und der US-Amerikanischen Bürger entsenden und die 400 Marines begannen mit der Evakuierung der Ausländer.

Mit falschen Informationen über die Lage brachte der US-Botschafter Lyndon B. Johnson dazu sich gegen die Constitutionalistas zu stellen und erklärte, die USA könnten es nicht erlauben, dass sich eine weitere kommunistische Regierung in der Westlichen Hemisphäre etabliere.

Am 6. Mai 1965 stimmte die Organisation Amerikanischer Staaten mit 14 zu fünf Stimmen bei einer Enthaltung der Entsendung einer Fuerza Interamericana de Paz in die Dominikanische Republik zu, unter Protest der Sowjet-Union und Frankreich, welche die Invasion als verbrecherische Aggression und echte bewaffneten Intervention nannten.

Ab dem 14. Mai 1965 errichteten die US Truppen einen Corridor und schlossen als formal neutrale Macht das Herrschaftsgebiet der Costitutionalistas ein. Die Friedenstruppe umfasste 42.420 Mann. In den darauf folgenden Kämpfen verloren über 5.000 Dominikaner ihr Leben.

Vierte Republik (seit 1965)

Nach der Revolution wurde am 3. September 1965 unter Aufsicht der Organisation Amerikanischer Staaten Héctor García Godoy Nachfolger von Francisco Alberto Caamaño Präsident der Dominikanischen Republik. Er führte umfangreiche Umbesetzungen im Staatsapparat durch, u.a. auch die Versetzung von Caamaño als Militärattaché nach London.

Am 1. Juni 1966 gewann mit Unterstützung seitens des Militärs, der Polizei und der USA der aus den USA angereiste Joaquín Balaguer in manipulierten Wahlen die Präsidentschaft. Die amerikanischen Interventionstruppen verliessen darauf das Land.

Präsidentschaften:

  PRSC PRD/PRM PLD
1.7.1966 - 16.8.1978 Joaquín Antonio Balaguer Ricardo    
16.8.1978 - 4.7.1982   Antonio Guzmán Fernández  
4.7.1982 - 16.8.1982 Jacobo Majluta (kommissarischer Präsident nach angeblichem Selbsmord von Guzmán)  
16.8.1982 - 16.8.1986   Salvador Jorge Blanco  
16.8.1986 - 16.8.1996 Joaquín Antonio Balaguer Ricardo    
16.8.1996 - 16.8.2000     Leonel Antonio Fernández Reyna
16.8.2000 - 16.8.2004   Rafael Hipólito Mejía Domínguez  
16.8.2004 - 16.8.2012     Leonel Antonio Fernández Reyna
16.8.2012 - 16.8.2016     Danilo Medina Sanchez
16.8.2016 - 16.8.2020     Danilo Medina Sanchez
16.8.2020 - 16.8.2024   Luis Rodolfo Abinader Corona  
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